Musik an den württembergischen Lehrerseminaren
Bericht der wissenschaftlichen Tagung anlässlich der Gründung des
Esslinger Lehrerseminars im Jahre 1811.
Herausgegeben im Auftrag der
Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e.V. von Joachim Kremer.
328 S., Hardcover, ISBN 978-3-95675-008-3, Neumünster 2015, 29,80 Euro
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Die
Lehrerseminare des 19. und frühen 20. Jahrhunderts befanden sich
im Einflußbereich staatlicher, kirchlicher, politischer und
gesellschaftlicher Interessen. Deswegen waren musikalische Praxis und
Musikunterricht fest im Lehrkonzept verankert. Die an den Seminaren
tätigen Musiklehrer waren oft umfassend gebildete Musiker und
prägten als Komponisten und Chorleiter das Musikleben ihrer
Städte.
Von der
Gründung des ersten Seminars (Esslingen 1811) im Königreich
Württemberg ausgehend, zeigen die Beiträge dieses Bandes die
Bedeutung der Lehrerseminare als Institutionen der Musikgeschichte auf.
Aus dem Inhalt:
Sabine Holtz:
Die württembergische Bildungslandschaft im 19. Jahrhundert •
Ursula Pfeiffer-Blattner: Die Anfänge der staatlichen
Lehrerbildung in Württemberg – systematisch und historisch
betrachtet • Daniel Brenner: Volksschullehrer und Heroen –
zwei Musikerbilder des 19. Jahrhunderts im Vergleich • Gabriele
Hofmann: Genderfragen in der Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen
gestern und heute • Rainer Bayreuther: Über das Singen von
Liedern über das Singen von Liedern (im deutschen Schulgesang des
19. Jahrhunderts) • Joachim Kremer: Das musikalische Repertoire
der württembergischen Lehrerseminare • Ulrich Prinz: Zur
Esslinger Musikkultur im 19. Jahrhundert. Inhaltliche Verflechtungen
von Ämtern und Tätigkeitsfeldern am Beispiel von Johann Georg
Frech und Christian Fink • Friedhelm Brusniak: Der Esslinger
Konrektor Karl Pfaff (1795-1866) als „deutscher
Sängervater“ • Christoph Öhm-Kühnle:
„Vorbereitung auf einen hohen, heiligen Beruf“ – Ein
Fallbeispiel württembergischer Lehrerorganisten: Anmerkungen und
Dokumente zur Ausbildung von fünf Generationen der Familie
Kühnle • Thomas Kabisch: Musik als „selbständiger
Geist“ und gesellschaftliche Praxis. August Halms
Instrumentalschulen als musikalische Kompositionen • Ralf
Wittenstein: „Büblein, die nichts gelernt haben, als etwas
geigen und Orgel spielen“ – Musik an den protestantischen
Schullehrerseminaren in Bayern in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts.
Der Herausgeber:
Joachim Kremer, Jg. 1958, ist seit 2001 Professor für
Musikwissenschaft an der Musikhochschule Stuttgart. Seine
Forschungsschwerpunkte liegen in der Frühen Neuzeit, insbesondere
widmen sich seine kulturgeschichtlich ausgerichteten Arbeiten der
Sozial- und Berufsgeschichte sowie der Biographik.
Link zur Schriftenreihe "Musik der frühen Neuzeit"
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