Kolja Lessing
Ignace Strasfogel (1909-1994)
Leben und Werk
308 S., ISBN 978-3-95675-037-3, 25,00 Euro
(Schriftenreihe Verdrängte Musik, Band 24)
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In
Warschau 1909 geboren – verbrachte Ignace Strasfogel seine
Kindheit in Berlin. 1923 wurde der kompositorisch begabte Junge in
Franz Schrekers „Theorieklasse“ aufgenommen; 1926 wurde
seine 2. Klaviersonate mit dem Mendelssohn-Preis ausgezeichnet. Das
Jahr 1933 brachte den jähen Abbruch seiner hoffnungsvollen
Karriere in Deutschland und ein Ende seines Schaffens als Komponist.
Noch Ende 1933 konnte er in die USA fliehen. Hier trat er zur
Existenzsicherung als Pianist und Dirigent auf – über
Jahrzehnte auch an der Metropolitan Opera in New York. Versuche, in den
Jahren 1946 bis 1948 sich mit neuen Werken als Komponist in den USA zu
etablieren, blieben erfolglos. Auch seine späte dezidierte
Rückkehr zur Komposition ab 1983 konnte nicht ändern, dass
Strasfogel in den USA nur als Dirigent wahrgenommen wurde – sein
kompositorisches Œuvre blieb hier unbekannt.
Seit mehr als drei Jahrzehnten beschäftigt sich Kolja Lessing mit
dem Leben und Werk Strasfogels. Er selbst konzertiert weltweit als
Geiger und Pianist, leitet Meisterklassen an Hochschulen und lehrt zur
Zeit als Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst in Stuttgart. In den Jahren 1990 bis 1993 arbeitete Lessing mit
Strasfogel zusammen. Er wurde zum Sammler biographischer Zeugnisse,
forschte in zahlreichen Archiven und wertete Dokumente und
Zeitzeugeninterviews aus.
Diese jahrzehntelange Arbeit kulminiert in dem jetzt vorliegenden,
grundlegenden Buch, das Ignace Strasfogel als einen vielseitig
orientierten Musiker darstellt, dessen große kompositorische
Begabung sich durch die Exil-Erfahrung nur partiell entfalten konnte.
In seinen Werken spiegeln sich vielfältige persönliche und
zeitgeschichtliche Erfahrungen, die Strasfogels Œuvre zu einem
bemerkenswerten Zeugnis im Spannungsfeld zwischen Europa und den USA,
zwischen frühem und spätem 20. Jahrhundert machen.
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