Till H. Lorenz:
Von der "jüdischen Renaissance" ins Exil.
Der Lebensweg Anneliese Landaus bis 1939
und ihr Begriff einer "jüdischen Musik".
182 S., ISBN 978-3-932696-77-0, Neumünster 2009,
35,00 Euro (=Musik im "Dritten Reich" und im Exil, 14)
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Als die Musikwissenschaftlerin
und -publizistin Anneliese Landau (1903-1991) wegen ihrer
jüdischen Herkunft 1939 ins Exil nach England und später
weiter in die USA gehen musste, hatte sie sich im Kulturleben der
Weimarer Republik bereits einen Namen gemacht. Vor allem in dem noch
jungen Medium Rundfunk war sie hervorgetreten.
Die "Machtergreifung" der Nationalsozialisten sollte dieser Karriere
ein jähes Ende bereiten und Landau aus dem öffentlichen
Kulturleben verbannen. Im "Jüdischen Kulturbund Berlin" (im Juli
1933 gegründet) fand sie eine neue Wirkungsstätte.
Während ihrer sechsjährigen Vortragstätigkeit trug sie
dabei nicht nur zum Bestand dieses Unternehmens bei, sondern hatte auch
erheblichen Einfluss auf die Ausbildung eines neuen jüdischen
Selbstbewusstseins, das von dem Philosophen Martin Buber unter den
Begriff einer "Jüdischen Renaissance" gestellt worden war. Ein
Großteil ihrer Publikationen und Vorträge handelte von dem
Problem einer genuin jüdischen Musik, die es nach Ansicht Landaus
zwar noch nicht gab, die aber zu schaffen sein würde, sobald die
europäischen Juden eine eigene Heimstatt fänden.
Vor dem biographischen Hintergrund Anneliese Landaus liefert der
vorliegende Band einen Beitrag zu der bis heute andauernden Diskussion
um den Begriff einer "jüdischen Musik". Diese Diskussion war stets
auch ein Politikum.
Link zur Schriftenreihe ===> "Musik im
'Dritten Reich' und im Exil"
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