Wolfgang Beutin:
Margarete Mahn. Die rote Bürgermeisterin.
Ein biographischer Roman.
262 S., ISBN 978-3-932696-87-9, 14,80 Euro
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Margarete
Mahn: 1913 geboren, Arbeiterkind aus Bremerhaven, als junges
Mädchen Babysitterin im Haushalt von Lale Andersen und dem Maler
Paul Ernst Wilke, ab 1927 Verkäuferinnen-Lehre, SAJ-Mitglied und
ab 1931 in der SPD. In
der SAJ lernte Margarete den Schriftsetzer Reinhard Mahn kennen.
Arbeitslosigkeit trieb ihn 1934 ostwärts nach Spremberg in der
Lausitz, wo er Anstellung fand. Im Oktober 1938 folgte Margarete, im
Januar 1939 heiratete das junge Paar, dem wenig Zeit für
Eheglück blieb: Margarete arbeitete in einer
Drahtbürstenfabrik. Reinhard wurde einberufen. Wenige
„Heimaturlaube“. 1941: Kurz vor der Geburt ihres Sohnes
Peter erlag er den Folgen einer Schußverletzung an der fernen
Ostfront. Als
Antifaschistin und junge Kriegswitwe 1945 auf den Aufbau einer besseren
Gesellschaft hoffend, 1945 „mit allen guten Vorsätzen“
der KPD beitretend, avancierte Grete Mahn ab 1958 im Mecklenburgischen
zur „roten Bürgermeisterin“ in Groß Ridsenow und
Siemitz (bis 1973). Nicht erfolglos in den dortigen bäuerlichen
Lebenswelten, musste sie hier aber die Widersprüche ihrer Ideale
und des DDR-Alltags erfahren, – besonders als ihr eigenen Sohn
Anfang der sechziger Jahre einen Fluchtversuch in den Westen unternahm.
Ab 1981 lebte die Pensionärin im nahen Güstrow. Nach dem Fall
der Mauer reflektierte sie über ihren Lebensweg und den
„Sozialismus“, der nach ihrer Auffassung keiner war:
„Was ist denn das für ein Sozialismus gewesen, der bei
Gegenwind (...) zusammenklatscht wie ein Kartenhaus?“, schrieb
Margarete Mahn 1991 in einem Brief an Gregor Gysi. „Besinne Dich
doch, etwas vollkommen Neues muß her, anstatt daß Ihr mit
dem halb neuen, halb alten Laden weiterwirtschaftet, denn daß
daraus etwas für die Dauer Nützliches und Erfolgreiches
werden könnte, das nimmt Euch die Bevölkerung nicht ab.“
Wolfgang
Beutin, geboren 1934, verbrachte als Kind das letzte Kriegsjahr in
Güstrow und schrieb hierüber seinen 1985
veröffentlichten Roman: „Das Jahr in Güstrow“.
Als er nach dem Fall der Mauer eine Lesung in Schwerin veranstaltete,
nahm Margarete Mahn Kontakt zu ihm auf. Bei mehreren Treffen
erzählte sie Beutin bereitwillig aus ihrem Leben und stellte ihm
Dokumente zur Verfügung. Daraus entstand 20 Jahre später der
hier vorliegende Roman, der keineswegs die quellenkritischen
Ansprüche einer historischen Darstellung für sich reklamiert,
wohl aber – bei allen Einforderungen schriftstellerischer
Freiheit – ein wahrhaftiges Lebensbild einer „roten
Bürgermeisterin“ in Mecklenburg zeichnet.
Wolfgang Beutin: Das Hamburger Totengericht
- Roman - 300 S., ISBN 978-3-932696-85-5, 14,80 Euro
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Wolfgang
Beutins Roman mutet surrealistisch an: Der Hamburger Germanistik-Dozent
Paul-Ludwig Anecker findet sich am Ende seiner akademischen Karriere
vor einem merkwürdigen Totengericht wieder. Im Traum steht er vor
Akteuren wie Minos und Rhadamanthus, antiken Größen in
Richterroben, und begegnet den Prozessgegnern seiner Lebenszeit,
Widersachern aus dem Lehrkörper des 20. Jahrhunderts und aus der
Universitätsverwaltung. Nicht weniger
als vier Jahrzehnte (1963-2003) hatte er als Lehrender an der
Universität Hamburg verbracht, wo er bekannt war wegen seines
Engagements für deren Demokratisierung. Er zieht das
beklagenswerte Fazit: „Bei allem Respekt vor dem idealistischen
Universitätsreformer Humboldt, es ist doch weder ihm noch sonst
einem Revolutionär während des ganzen 19. Jahrhunderts jemals
gelungen, aus dem akademischen Untertanen den akademischen Bürger
zu machen, und selbst der meist-dekorierte Professor, der Mann des
großen Namens, ist stets und ständig nicht mehr und nicht
weniger als der Lakai seiner Fürstlichkeiten und Magistrate
geblieben, ewig der buckelnde Untertan.“ Aneckers
hochschulpolitisch tätiger Sohn, der Student Arvid, spricht
hingegen von der „Lebenslüge“ des Vaters in dessen
Kampf gegen die akademische „Hydra“: „Was du getan
hast, war doch höchstens: hin und wieder an ihrem Schwanz zu
ziehen. Gaukelei!“ Der Autor
reflektiert nicht nur die Vergangenheit der Institution „Deutsche
Universität“. Er liefert vor allem ein Stück kritischer
Geschichte der „Alma Mater Hamburgensis“ in den Jahrzehnten
vor der Jahrtausendwende. Der Dreiklang „Universität“,
„Karrierismus vs. kreative Wissenschaft“ und
„Arbeitsgericht“ wird Kenner des akademischen Lebens in
Hamburg kaum überraschen, einer Universität, mit der die
ehemaligen Studenten ein Leben lang den Bohnerwachsgeruch brauner
Linoleumflure assoziieren.
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Wolfgang Beutin: Erzählungen 156 S., ISBN 978-3-932696-82-4, 14,80 Euro
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Der Germanist
und Schriftsteller Wolfgang Beutin, geb. 1934 in Bremen, war seit 1971
als Dozent im Hochschuldienst. Er ist u.a. Mitautor der
„Deutschen Literaturgeschichte“ aus dem Metzler-Verlag
(inzwischen in 7ter Auflage und in diverse - bis ins Koreanische -
Sprachen übersetzt) und schrieb Bücher über Literatur im
Mittelalter und der Moderne, darunter Standardwerke zur
mittelalterlichen Frauenmystik und zur Geschichte der erotischen
Literatur. Außerdem veröffentliche er Belletristik, darunter
fünf Romane. Zu seinem im von
Bockel Verlag Anfang der neunziger Jahre erschienenen Roman „Der
Wanderer im Wind“ heißt es in einer Besprechung in der
„Neuen Zeit“ (Berlin) von Eberhard Hilscher: „Es
entstand ein ‚Familienroman‘ mit Ewigkeitsthemen von den
Wechselfällen des Lebens, Liebe und Tod. Hier mögen sich
Reminiszenzen einstellen an berühmte Vorläufer wie Zolas
‚Rougon-Macquart‘-Zyklus, Thomas Manns
‚Buddenbrooks‘, Galsworthys ‚Forsyte-Saga‘
u.a., die der promovierte Literaturwissenschaftler und Schriftsteller
Wolfgang Beutin selbstverständlich kennt und schätzt. Er
ordnet sich durchaus in diese Tradition ein.“ Beutin wendet
sich stets „großen Stoffen“ zu. Dabei ist er
spielerisch, - aber durchaus in der Tradition des deutschen
„Realismus“, wie ihm Hilscher in der Besprechung
attestiert. Beutin legt 2010 eine Sammlung von Erzählungen im „von Bockel Verlag“ vor.
Inhalt:
Die Zigarettenraucherin / Die Sammler: Das gespeicherte Leben ·
Der Kommunikator · Die Bücherburg / Die amerikanische
Heirat / Liebe via Vordingborg / Das Holzhaus an der Jammerbucht /
Meyer willer heißn / Kurzprosa: Die Erzählung des
Wachtmeisters - Rumpelstilzchen · Die Erzählung des
Professors - Die Spaltung · Die Erzählung des
Redaktionsassistenten - Das Attentat · Die Erzählung der
Schülerin - Bruch · Die Erzählung der Bibliothekarin -
Der neue Kollege · Die Erzählung des Jägers - Der
Doppelmord · Die Erzählung des Automatenvertreters - Die
Wette · Die Erzählung der Träumerin - Die Mühle
· Die Erzählung des Vikars - Fundsachen · Die
Erzählung des Patienten - Die Gedenktafel.
Beutin bei der Vorstellung des Erzählungs-Bands in der Heinrich-Heine-Buchhandlung in Hamburg
Aus einer Bepsrechung von Ulrike Schwalm:
Er beginnt sie stets im vermeintlichen
Plauderton – um dann mit dem Leser den Einbruch des Absurden oder
Skurrilen in die nur äußerlich wohlgeordnete Alltagswelt zu
genießen. Wolfgang Beutins „Erzählungen“, die
jetzt im von-Bockel-Verlag als Paperback erschienen sind, üben
eine Sog- und Suchtwirkung auf den Leser aus, gerade weil er in
manchmal kafkaesker Manier Abgründe im Aktendasein des
akademischen Alltags aufbrechen lässt. Da sitzt sein Alter ego,
ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hamburg, im
zehnten Stock des „Philosophenturmes“ (er ziert das
Buchcover), als ihn plötzlich merkwürdige
„Störungen“ vom Flur her von seinen Papierstapeln
wegziehen. Schuld ist der „Kommunikator“ (Titel der
Erzählung), ein Kollege, der das ganze Institut entlarvt:
„....unsere alltägliche Kommunikation bestünde im
Fehlen der Kommunikation, der Kommunikationslosigkeit...“
(Beutin). In einer weiteren Erzählung („Die
Bücherburg“) wird eine literarische Sammlung einem Professor
zum Bollwerk gegen den Tod. Er baut ein zunehmend fragileres Labyrinth
aus fast unzugänglichen „Bücherkojen“ in seiner
Wohnung auf.
Nicht ankommen können, den Zutritt verwehrt finden – auch
das ist ein häufiges Motiv bei Beutin, gerade in diesem neuen
Band. So finden in „Der neue Kollege“ (Titel einer
Kurzerzählung) die Dozenten ihr Hörsäle morgens immer
schon besetzt, von einem neuen „Lehrkörpermitglied“,
das keine Zuhörer hat, aber ungehalten über jegliche
Störung ist....“Der neue Kollege“ gehört zu einer
Reihe von Kurzerzählungen, die den Band beschließen. Oder
krönen. Denn diese Kurzprosa, in der Beutin Menschen in ihrem
Duktus erzählen lässt (zum Beispiel eine Bibliothekarin,
einen Vikar oder eine Redaktionsassistenten), zählt zu den
Höhepunkten des Buches. Beutin, der kürzlich seinen 75.
Geburtstag gefeiert hat, spannt mit „Erzählungen“ auch
einen Bogen über die Themen seiner Generation, ohne jedoch gestrig
zu wirken. Das früheste Stück in diesem Buch ist „Meyer
willer heißn“, eine Erzählung, die Beutin 1956 als
Student veröffentlicht hat. Sie ist ein mundartliches Drama einer
zufällig zusammengewürfelten
Menschenschar in einem Bunker während des Zweiten Weltkrieges und
so eindringlich wie Borcherts „Draußen vor der
Tür.“ Der Autor erwähnt in seinen Erzählungen
Begriffe und Lebenswirklichkeiten, die Jüngere nicht mehr kennen.
Da gibt es „Zivilingenieure“, einen
„Spätheimkehrer“ oder einen Streit um marxistische
Literaturauslegung, die den Erzähler fast seinen Job kostet. Alles
ist so spannend, dass man dieses Buch in einem Zug durchlesen muss.
Schade, dass es so dünn ist. Wann folgt der nächste
Beutin-Band?
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Wolfgang Beutin: Don Juan kommt wieder
- Aphorismen -
228 S., ISBN 978-3-932696-84-8, 14,80 Euro
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Dies
ist ein Buch der Aphorismen, Sentenzen, Einfälle, Ausfälle,
schneidenden Satiren und Mini-Polemiken. Weshalb unter der Flagge des
berüchtigtsten Freibeuters der Erotik? Jeder der kleinen Texte
bietet ein präzises, komprimiertes, kurzes Lese-Abenteuer –
ebenso kurz sind auch die Liebesabenteuer des spanischen
Verführers (sein kürzestes, wie er versichert, habe drei
Minuten gedauert!). Also eine strukturelle Ähnlichkeit nach dem
Motto, die Würze liegt in der Kürze. Aber zweitens auch: Im
Zentrum seines Buchs versammelt der Autor eine Fülle Erotica, das
sind Aussprüche über Sexuelles, sogar auch Obszönes.
Verbale Abenteuer, donjuaneske Kapriolen! Mit Motiven gleich diesen,
außerdem mit dem Namen im Titel greift der Autor auf sein bereits
seit 1974 vorliegendes Buch: „Komm wieder, Don Juan!“
zurück. Mit dem belletristischen Spaß hält Verbindung
auch eines der wissenschaftlichen Hauptwerke desselben Verfassers:
„Aphrodites Wiederkehr“ (2005), eine Untersuchung der
wichtigsten erotischen Motive der Weltliteratur, von denen dem Don
Juan-Motiv das mittlere (dritte) Kapitel von fünfen gewidmet ist.
Die erste Don Juan-Schrift des Verfassers erschien damals (1974) mit
dem Untertitel: „Auch ein Anti-Roman“ und enthielt neben
einer Menge Aphorismen auch Lyrik, einen Einakter, ein Drama
(„Künstlertraum“), zahllose Beobachtungen und Maximen.
Eigentlich so ungefähr alles an literarischen Gattungen, eben
außer der Romanform. Der neue Band enthält wiederum ein
innovierendes Potpourri von Beispielen unterschiedlicher literarischer
Gattungen. Und die Motive, Themen, Sujets?
Übersicht:
Anything goes – Vom Junker Gret – Personen – Die das
Pulver nicht erfunden haben. Literaten – Die Gelehrten, die
Verkehrten – Vorkommnisse – Die Heilige Schrift auf dem
Mond. Kirchenlichter – Nur zu natürlich. Begebenheiten
– Miszellen – Schmähungen – Neuseelland.
Psychologisches – Literatur und andere Fragwürdigkeiten
– Die perfekte Weißwaschung. Nachkriegsjustiz in
Deutschland – Sprache zur Sprache gebracht – Die wahre
Philosophie des Todes. Die Schmöcke – Bezahlte Bluthunde,
unbezahlte und unbezahlbare – Don Juans zweiter Sohn
Eine Auswahl weiterer Titel
von Wolfgang Beutin aus dem von Bockel Verlag
Beutin, Wolfgang: Der Demokrat Fritz Reuter; 152 S., Hamburg 1995, ISBN 978-3-928770-52-1; Mecklenburger Profile, 2; 15,00 Euro
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Der Germanist und Schriftsteller Wolfgang Beutin beschreibt erstmals
den politischen Fritz Reuter, der immer noch zu sehr als „nur
regional agierend“ wirkender Humor-Schriftsteller betrachtet
wird. Dabei werden die Brüche in der Biographie Reuters sichtbar.
Der ehemalige Burschenschafter, der von den Preußen in
Festungshaft gesteckt wurde, erwies sich später als
Bismarck-Verehrer. Reuter war dabei mehr als nur ein „geselliger
Heimatschriftsteller“.
Aus einer Besprechung der Ostsee-Zeitung: Endlich
liegt jetzt auch eine zeitgemäße Untersuchung über den
politischen Reuter vor, der am 7. Oktober 1810 in Stavenhagen geboren
wurde. Er war ein Vorkämpfer demokratischer Traditionen, der schon
als junger Burschenschafter den „Demagogen“-Verfolgungen
zum Opfer fiel. Seither war er stigmatisiert als „Märtyrer“ der Demokratie-Bewegung in Deutschland. Reuter
stieg in seiner zweiten Lebenshälfte zum Erfolgsautoren auf und
vermochte wie wenig andere, demokratisches Gedankengut zu
popularisieren. Das Resümee seines Lebens, von ihm selbst gezogen,
behält Gültigkeit: „(...) ich habe (...) sehr
kämpfen und streiten müssen, und wenn einer Augen hat zu
sehen, so wird er zwischen den Zeilen meiner Schreibereien herauslesen
müssen, daß ich immer Farbe gehalten habe und daß die
Ideen, die den jungen Kopf beinahe unter das Beil gebracht hätten,
noch in dem alten fortspuken.“ Wer
war Fritz Reuter wirklich, der Revolutionär, Schriftsteller, der
Mensch mit Ausschweifungen und (am Ende seines Lebens)
Bismarck-Verehrer? In seiner Monographie „Der Demokrat Fritz
Reuter“, erschienen im von Bockel Verlag, stellt der Hamburger
Literaturwissenschaftler Wolfgang Beutin die Wandlungen Fritz Reuters
dar, der als Burschenschafter und Anhänger der Freiheitsidee
ebenso wie später als Befürworter der
„Reichseinigungs“-Politik in Erscheinung trat. Erstmals
wird mit verschiedenen Ansätzen – historischen,
literaturwissenschaftlichen, biographischen und psychoanalytischen
– eine zeitgemäße Annäherung an die
Persönlichkeit Reuters erreicht.
„Die Emanzipation des Volkes war die große Aufgabe unseres Lebens“. Beiträge zur Heinrich-Heine-Forschung
anläßlich seines zweihundertsten Geburtstags 1997. Hrsg. von Wolfgang Beutin, Thomas Bütow, Johann Dvořák, Ludwig Fischer. 344 S. Hamburg 2000, ISBN 978-3-932696-15-2, 19,80 Euro
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Die Referate von 3 Tagungen, die anläßlich des Heine
Jubiläums 1997 stattfanden, sind in diesem Band vereinigt.
Prominente Wissenschaftler und international ausgewiesene
Heine-Forscher kommen zu Wort.
Inhalt: Kunst, Politik und Gesellschaft im Europa des 19. Jahrhunderts:
1. Walter Grab: Heinrich Heine und die Revolution von 1848. - 2.
Franzjosef Schuh: Heinrich Heines Stellung zu den
„Traditionen“ der griechisch-römischen Antike oder
Heinrich Heine - Bruder in Apoll. - 3. Heidi Beutin: Shakespeare, der
Puritanismus und England. - 4. Alain Ruiz: „Hier ist heiliger
Boden.“ - Deutsche Freiheitspilger und politische Emigranten in
Paris von der Revolution von 1789 bis Heinrich Heine. - 5. Johann
Dvořák: Ästhetik und politische Ökonomie. Heinrich
Heine, Karl Marx und der Saint-Simonismus. - 6. Wolfgang Beutin:
„Die Literaturgeschichte ist die große Morgue, wo jeder
seine Toten aufsucht, die er liebt oder womit er verwandt ist.“ -
Heinrich Heine als Historiker der Literatur. Heinrich Heine und die Religionen der Welt:
7. Gunter Martens: Heines Taufe und ihre Spuren in den Gedicht-Zyklen
Nordsee I und II. - 8. Eckhard Reichert: Heine über Luther und die
Reformation. - 9. Annemarie Post-Martens: Heines „Himmelreich auf
Erden“. - 10. Christian Höpfner: 1848: Heines Rückkehr
zu Gott? - 11. Anja Sroka: Heines Haltung zu Katholizismus und
Renaissance. - 12. Thomas Bütow: Almansor. Heine und der Islam. -
13. Wolfgang Beutin: „... daß ich die gute protestantische
Streitaxt mit Herzenslust handhabe ...“ - Heinrich Heine und die
Geschichte des Unglaubens. - 14. Hans-Jürgen Benedict: Wenn
Christus noch kein Gott wäre, würde ich ihn dazu wählen
- Heinrich Heines heitere Religionskritik. - 15. Hans-Jürgen
Benedict: Vom Weltgericht. Werk und Wirkung im deutschen Frühliberalismus:
16. Barthold C. Witte: Demokratie braucht Erinnerung - zum Beispiel an
die Revolution von 1848 und an Heinrich Heine. - 17. Peter Stein: Zu
den Widersprüchen in der Rezeptionsgeschichte Heinrich Heines. -
18. Alexander Berger: Heine und seine Zeitgennossen: Strömungen
und Auseinandersetzungen im deutschen Liberalismus des Vormärz. -
19. Gerhard Wagner: Heines Modernität. Aspekte seiner
Positionierung in der ästhetischen Kultur des 19. Jahrhunderts. -
20. Wolfgang Beutin: „Denn ich glaube an den Fortschritt, ich
glaube, die Menschheit ist zur Glückseligkeit bestimmt ...“
- Heines politische Gedankenwelt in ihrer Zeit. - 21. Heidi Beutin:
„Diese Cleopatra ist ein Weib. Sie liebt und verrät zu
gleicher Zeit“. - Kritisches zur Darstellung von Frauen in Heines
Werk. Mit einem tiefenpsychologischen Nachtrag von Wolfgang Beutin. Anhang:
22. Wolfgang Beutin: Von der Orthodoxie zur Aufklärung. Die geistige Wende im Werk Lessings und Heines.
Hommage á Kant.
Kants Schrift "Zum ewigen Frieden". Hrsg. von Wolfgang Beutin. 152 Seiten, Hamburg 1995, ISBN 978-3-928770-61-3, 19,80 Euro
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Was kann gegen Haß und Gewalt getan werden? Welche
zukunftsträchtigen Wege gibt es zu Friedensfähigkeit im
Inneren und Äußeren?
Aus Anlaß des 200. Jahrestages des Erscheinens von Immanuel Kants
Schrift "Zum ewigen Frieden" veranstalteten die
Friedrich-Naumann-Stiftung und der Verband Deutscher Schriftsteller
Schleswig-Holstein vom 29. bis 31. März 1995 in der
Bildungsstätte Zündholzfabrik in Lauenburg/Elbe eine Tagung,
deren Referate in diesem Band zusammengestellt sind.
Kants Friedensschrift ist zwei Jahrhunderte alt. Die in ihr entwickelte
Idee des Friedens ist dennoch heute von beeindruckender
Aktualität: vor allem in ihrem nüchternen politischen
Realismus und ihrer Skepsis gegenüber schnell wirkenden
Heilmitteln. Kant sagt, immerwährender Friede müsse dann
keine bloße Idee bleiben, wenn wir es als unsere Pflicht und als
berechtigte Hoffnung ansehen, schrittweise und kontinuierlich das
internationale Recht zu verwirklichen. Der Fortschritt sei bisher
langsam gewesen, "... aber hoffentlich werden die Abstände
zwischen den Stufen des Fortschritts in Zukunft geringer."
Inhalt:
Vorwort - von Michael Hauberg und Wolfgang Beutin
Hermann Schweppenhäuser: "Zum ewigen Frieden". Kants kosmopolitisches Vermächtnis
Walter Grab: Zwischen Obrigkeitsgehorsam und Revolutionsbejahung. Immanuel Kants Einstellung zur Französischen Revolution
Walter Grab: Die Leistungen der französischen Jakobiner im Entscheidungsjahr 1793/94
Michael Gassenmeier: Edmund Burke und die Entstehung des Konservatismus. Zum politischen Kontext von Kants Friedensschrift
Wolfgang Beutin: Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" (1795) und die zeitgenössische Debatte
Martin Gralher: Moral und Realpolitik. Die Aktualität der Aufklärung für den Liberalismus
Barlach-Studien.
Die Referate der Güstrower Barlach-Tagung anlässlich seines
125. Geburtstags am 2. Januar 1995.
Hrsg. von Wolfgang Beutin und Thomas Bütow
158 S., Hamburg 1995, 15,00 Euro
Barlachs Künstlertum
findet bis heute große Beachtung. Es ist gleichzeitig, wie alle in diesem Band
versammelten Beiträge zeigen, das Instrument einer eindrucksvollen
Selbstbehauptung in äußerster seelischer Bedrängnis. Barlach hat um sein Leben
geschrieben. Er hat seine Stellung zu sich selbst und zur Welt in seinen Dramen
immer wieder neu konfiguriert und sich so immer wieder Schritte ins Freie
ermöglicht. Lebensgeschichtlich ist der Ursprung des Traumas grob lokalisierbar:
Ein geliebter Vater, den der junge Ernst schon im Alter von 14 Jahren verliert,
eine psychisch belastete, sich an den Sohn klammernde Mutter, der er sich erneut
und auf Jahre ausliefert, indem er ihr die Erziehung seines unehelichen Sohnes
Klaus überläßt. Wirklich ins Freie ist Barlach
nicht gekommen. Erde und Wind waren ihm nahe, aber das verzehrende Feuer und das
reinigende Wasser hat er für sich nicht entdeckt. Den christlichen Weg der
Gotteskindschaft konnte er nicht gehen. Inhalt: Thomas Bütow: Mutter, Vater, das
Unbewußte und der Weg ins Freie. - Zu diesem Buch - Tom Crepon: Ernst Barlach
als Literat und Autobiograph - Gunter Martens: Das hüllensprengende Drängen des
Werdens. Bemerkungen eines Literaturwissenschaftlers zur Beziehung zwischen Bild
und Text im Gesamtwerk Ernst Barlachs - Anja Sroka: Söhne und Väter. Barlachs
Drama - Barlachs Dramen - Andrea Fromm: Traum und Vision bei Ernst Barlach -
Wolfgang Beutin: "Er hat wohl tiefe Keller in seiner Seele". Die
Tiefenpsychologie Barlachs - Barlach und die Tiefenpsychologie. - Anhang. Berichte aus den
Arbeitsgruppen der Güstrower Barlach-Tagung im Januar 1995 - Horst Otto Müller:
Ernst Barlach als bildender Künstler. - Anja Sroka: Arbeitsgruppen zu den Themen
"Barlachs Träume und Visionen" und "Barlachs Vater-Sohn-Problematik erörtert
durch Aspekte der Mystik". - Klaus Stolzenberg: Arbeitsgruppenbericht über "Die
Romane" - Ingeborg Sudhölter: Ein "Echo" auf die Gruppenarbeit.