Aus einer Besprechung der Ostsee-Zeitung:
Endlich
liegt jetzt auch eine zeitgemäße Untersuchung über den politischen Reuter vor,
der am 7. Oktober 1810 in Stavenhagen geboren wurde. Er war ein Vorkämpfer
demokratischer Traditionen, der schon als junger Burschenschafter den „Demagogen“-Verfolgungen
zum Opfer fiel.
Seither war er stigmatisiert als „Märtyrer“ der Demokratie-Bewegung in
Deutschland.
Reuter stieg in seiner zweiten Lebenshälfte zum Erfolgsautoren auf und
vermochte wie wenig andere, demokratisches Gedankengut zu popularisieren. Das
Resümee seines Lebens, von ihm selbst gezogen, behält Gültigkeit: „(...) ich
habe (...) sehr kämpfen und streiten müssen, und wenn einer Augen hat zu sehen,
so wird er zwischen den Zeilen meiner Schreibereien herauslesen müssen, daß
ich immer Farbe gehalten habe und daß die Ideen, die den jungen Kopf beinahe
unter das Beil gebracht hätten, noch in dem alten fortspuken.“
Wer war Fritz Reuter wirklich, der Revolutionär, Schriftsteller, der Mensch mit
Ausschweifungen und (am Ende seines Lebens) Bismarck-Verehrer? In seiner Monographie
„Der Demokrat Fritz Reuter“, erschienen im von Bockel Verlag, stellt der
Hamburger Literaturwissenschaftler Wolfgang Beutin die Wandlungen Fritz Reuters
dar, der als Burschenschafter und Anhänger der Freiheitsidee ebenso wie später
als Befürworter der „Reichseinigungs“-Politik in Erscheinung trat. Erstmals
wird mit verschiedenen Ansätzen – historischen, literaturwissenschaftlichen,
biographischen und psychoanalytischen – eine zeitgemäße Annäherung an die
Persönlichkeit Reuters erreicht.
*** ===> ebenfalls in diesem Verlag erschienen:
Der Band enthält ein ausführlich kommentiertes, bisher noch nicht veröffentlichtes Manuskript Fritz Reuters, in dem der Burschenschafter von 1832, spätere Bismarck-Verehrer und "Bestseller"-Autor seiner Zeit sein Geschichtsbild vermittelt. Auch gewinnt der Leser Einblick in Reuters Hausbibliothek.
Beiträge der Fritz Reuter Gesellschaft
|
|
Fritz Reuter (1810-1874) ist nach heutigem
Begriff ein Bestsellerautor gewesen. Er hat mit seinen Werken riesige
Auflagenhöhen erreicht. Noch 1910 war die "Stromtid" das meistgedruckte deutsche
Buch überhaupt. Nicht nur die "breite Masse" in ganz Deutschland hat Reuter
gelesen. Auch viele Dichterkollegen haben ihn geschätzt und sich von ihm für das
eigene Schaffen inspirieren lassen. Das gilt für Theodor Fontane ebenso wie für
Thomas Mann und Ernst Barlach. Diese erstaunliche Wirkungsgeschichte ist bisher
mehr registriert als wirklich erforscht und interpretiert worden. Die
vorliegende Band füllt mit seinen Beiträgen erstmals diese Lücke der
Reuterforschung.
Band 8:
Fritz Reuter in Eisenach.
Hrsg. im
Auftrag der Fritz Reuter Gesellschaft von Christian Bunners und Ulf Bichel sowie
für den Förderverein Reuter-Museen von Dieter Scheven, 248 S., ISBN
978-3-932696-12-1, 9,50 Euro (= Beiträge der Fritz Reuter Gesellschaft,
8)
Der vorliegende Band enthält Beiträge, die auf den Reuter-Tagen 1997 in
Eisenach sowie auf einem wissenschaftlichen Symposium in Bad Liebenstein
gehalten worden sind. Thema ist Reuters Zeit in Thüringen und Eisenach. Das
bisher eher im Hintergrund stehende "Spätwerk" des Dichters erfährt neue
Beleuchtungen, Korrekturen zu dem bisherigen Bild von Reuters später
Schaffenszeit werden nachgewiesen.
Band 9:
Fritz Reuter, Neubrandenburg, 1848.
Hrsg. im
Auftrag der Fritz Reuter Gesellschaft von Christian Bunners und Ulf Bichel, 116
S., ISBN 978-3-932696-31-2, 9,50 Euro (= Beiträge der Fritz Reuter Gesellschaft,
9)
In Neubrandenburg hat Reuter von 1856 bis 1863 seine fruchtbarsten
Schaffensjahre verbracht. Hier reifte er vom Provinzautor zum
Nationalschriftsteller. Die Beiträge des Bandes untersuchen die
lokalgeschichtliche Situation der Reuter-Zeit und stellen die Beziehungen des
Dichters zur Stadt und ihren Menschen dar. Besondere Aufmerksamkeit findet die
Freundschaft Reuters mit Franz und Ernst Boll, die die gemeinsame Verbundenheit
mit den Idealen von 1848 einschloß.
Der von Bockel Verlag betreute die Bände 7-9 der Beiträge der
Fritz-Reuter-Gesellschaft. Die Bände, die davor und danach erschienen, wurden in
anderen Verlagen publiziert. Kontakt zur Gesellschaft:
Fritz Reuter Gesellschaft
e.V.
17033 Neubrandenburg, Neutorstraße Neues Tor
Telefon/Telefax:
0395/5442753
* * *