Rüdiger Behschnitt:
Die Zeiten sein so wunderlich ...
Karl Amadeus Hartmanns Oper „Simplicius Simplicissimus“.

120 S., ISBN 978-3-932696-06-0, Hamburg 1998
(Zwischen/Töne, 8), 10,00 Euro

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Karl Amadeus Hartmann wurde am 2. August 1905 in München geboren (gest. 1963). Die Machtübergabe an die Nazis bedeutete für den humanistisch eingestellten Komponisten eine entscheidende Zäsur. Er gilt als einer der wenigen authentischen Vertreter der „inneren Emigration“.
Das Werk von Karl Amadeus Hartmann erfährt in den letzten Jahren verstärktes Interesse, doch bezieht sich dieses hauptsächlich auf seine sinfonische Musik. Als aktiver Antifaschist und Begründer der musica viva in München (ab Herbst 1945 Konzertreihe) wird Hartmanns Leben und Werk meist unter dem Schlagwort „Bekenntnismusiker“ und unter kulturpolitischen Gesichtspunkten betrachtet. Rüdiger Behschnitt untersucht Hartmanns Oper „Simplicius Simplicissimus“ - das Werk, in dem Hartmann seinen Widerstand gegen den Faschismus und seinen Kampf für mehr Gerechtigkeit und Humanität besonders deutlich zum Ausdruck brachte und das einen ersten Höhepunkt in seinem Frühwerk darstellt. Hier fand Hartmanns Musiksprache zu einer sehr persönlichen Ausdruckskraft. Die Art und Weise, wie Hartmann Elemente oder Zitate jüdischer und anderer als „entartet“ geltender Musik in seine Musiksprache integriert und seine persönliche Stellungnahme in den musikalischen Text einwebt, ist typisch für sein weiteres kompositorisches Schaffen. Die Analyse zeigt beispielhaft, daß die Eingängigkeit von Hartmanns Musik nicht plakativ ist, sondern auf der subtilen Verwendung einer breiten Palette musikalischer Mittel beruht.




 

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