Erwin Schulhoff
Erwin
Schulhoff wird heute wiederentdeckt als einer der stilistisch
vielseitigsten Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Nazis
vernichteten
nicht nur sein Leben, sondern haben auch die Erinnerung an seine Person
und seine Musik weitgehend ausgelöscht. Ein Schwerpunkt der
Arbeit
des in Berlin ansässigen Vereins "musica reanimata" ist es,
das
Werk dieses bedeutenden Komponisten in das öffentliche
Konzertleben zu integrieren.
In der Schriftenreihe "Verdrängte Musik" sind folgende
Bände über Schulhoff erschienen:
Josef Bek: Erwin
Schulhoff. Leben und Werk, Hamburg 1994, 268 S., ISBN 978-3-928770-27-9
(=Verdrängte Musik, Band 8), 25,00 EURO
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Der
Prager Pionier der Schulhoff-Forschung, Josef Bek, legt mit diesem Band
die erste selbständige Monographie über den
Komponisten Erwin Schulhoff vor. Sie ist Ergebnis jahrelanger
Archivforschungen, enthält Werkerläuterungen und ein
umfassendes Werkverzeichnis.
Josef
Beks "Schulhoff. Leben und Werk"...ist krönender
Abschluß jener Phase der Wiederentdeckung Schulhoffs. Jetzt
ist der Boden bereitet für weitere, hoffentlich auch
divergierende Forschungsarbeiten.
Sender Freies Berlin III, Hörfunk.
Seine Biographie, inklusive Würdigung der
wichtigsten Werke, wird von Josef Bek mit spürbarem Engagement
nachgezeichnet.
Tages-Anzeiger, Zürich
... und was man von Josef Bek in der Reihe
"Verdrängte Musik" über Erwin Schulhoff
erfährt, nimmt man mit Erschütterung zur Kenntnis -
so geht es einem überall dort, wo das menschliche Schicksal im
Vordergrund steht.
Neue Zürcher Zeitung
Erwin Schulhoff: Schriften. Hrsg. von Tobias
Widmaier, 137 S., ISBN 978-3-928770-26-2, (=Verdrängte Musik,
Band 7), 19,00 EURO
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Der Band
enthält unter anderem bisher unveröffentliche
Schriften Schulhoffs: Der mondäne Tanz. - Der neue
Klavierstil. - Paraphrase über Herrn Strawinsky. - Saxophon
und Jazzband. - Eine Jazz-Affaire.
So ist
dieser Band (...) ein wichtiges Zeugnis für das Musilkleben im
Prag der 20er Jahre und natürlich eine unverzichtbare Quelle
für das Selbstverständnis des Komponisten Schulhoff.
Musica
In short, von Bockel and its associates
are to be congratulated for this well-documented (...) volume,...
Notes
"Zum Einschlafen gibt's
genügend Musiken." Die Referate des Erwin
Schulhoff-Kolloquiums in Düsseldorf im März 1994.
Hrsg. von Tobias Widmaier. 139 S., ISBN: 978-3-928770-41-5,
(=Verdrängte Musik, Band 11), 19,00 EURO
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Inhalt: JOSEF BEK: Schulhoffs
Prag. MIKULÁS
BEK: Schulhoffs Oper "Flammen" - eine Entstehungsgeschichte.
JAROMÍR HAVLÍK: Schulhoffs "Symphonie der
Freiheit.
ECKHARD JOHN: Schulhoff als "Musikbolschewist". MICHAEL KUBE:
Schulhoffs Werke für Streichquartett. MARKUS LÜDKE:
Überlegungen zur Jazzrezeption an Erwin Schulhoffs "Toccata
sur le
Shimmy 'kitten on the keys' de Zez Confrey". ALBRECHT
RIETHMÜLLER:
Schulhoffs Vitalisierung der Klaviermusik durch Jazz. WOLFGANG
RÜDIGER: Vielfalt und Einheit in Schulhoffs "Divertissement
für Oboe, Klarinette und Fagott". TOBIAS WIDMAIER: Schulhoffs
Beziehungen zur Universal Edition.
Namenhafte
Schulhoff-Kenner äußern sich darin zu Leben und Werk
des Komponisten.
Fono-Forum
... die Anschaffung des Büchleins lohnt sich schon
deshalb, um auf diesem Umweg Schulhoff endlich zu der Stellung zu
verhelfen, die ihm auch in der Gunst des Publikums längst
zusteht - ist seine Musik bislang doch auf Tonträgern noch
kaum und in den Konzertprogrammen noch weniger vertreten!
Süddeutsche Zeitung
Erwin
Schulhoff - Die Referate des Kolloquiums in Köln am 7. Oktober
1992, veranstaltet von der Kölner Gesellschaft für
Neue Musik
und musica reanimata. Hrsg. von Gottfried Eberle, 126 S., ISBN
978-3-928770-16-3, (=Verdrängte Musik, Band 5), 15,50 EURO
(der
Titel ist vergriffen)
Josef
Bek: Erwin Schulhoff - Kleine Chronik seines Lebens. Gottfried Eberle:
Einflüsse und Eindrücke - Zum frühen
Klavierwerk Erwin Schulhoffs. Jeanpaul Goergen: Dadaisierte Musik in
Zürich, Berlin und Dresden. Tobias Widmaier: "In meinen
Eingeweiden kräuseln süsse Kakophonien" - Erwin
Schulhoffs Dadatöne. Markus Lüdke: Im "Trot" der Zeit
- Aspekte der Jazzrezeption Erwin Schulhoffs. Josef Bek: Erwin
Schulhoff - Leben und Werk. Ein Forschungsbericht. Aus dem Programmheft
des Schulhoff-Konzerts zum Kolloquium am 7. Oktober 1992 in der
Hochschule für Musik, Köln.
Innerhalb
der verdienstvollen Reihe über NS-verfolgte Komponisten ist
dieser (Band) zumal seines Gegenstandes wegen besonders differenziert
und gehaltvoll.
dissonanz/dissonance
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Aus dem Programm des Verlags:
Miriam Weiss:
„To
make a lady out of jazz“ –
Die
Jazz-Rezeption im Werk Erwin Schulhoffs,
458
S., ISBN 978-3-932696-81-7, 48,00 Euro
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„Ekstatischer“
Jazz und „wilde“ Rhythmen: Die energetische Musik
aus der
Neuen Welt zog nach dem Ersten Weltkrieg ganz Europa in ihren Bann. Dem
Jazzfieber erlagen auch die Komponisten, die in der Kunstmusik nach
neuen musikalischen Anregungen suchten und sich ihre eigenen
Vorstellungen davon machten, wie Jazz bzw. jazzinspirierte Musik zu
klingen hatte. Einer dieser Komponisten, der Prager Deutsche Erwin
Schulhoff (geboren 1894), war vom Jazz derart fasziniert, dass er
während seiner fruchtbarsten Schaffensphase (1919 –
1932)
eine Vielzahl von Werken verfasste, die den Jazz auf unterschiedliche
Weise in die Kompositionsstruktur integrierten. Wie kaum ein anderer
Musikschaffender der Zeit rezipierte Schulhoff den Jazz in zahlreichen
Gattungen; ausgehend von Klavier-, Kammer- und Ballettmusik bis hin zu
Symphonie, Oper und Oratorium.
In
all diesen
Gattungen erprobte sich der experimentierfreudige Komponist, der in
seiner Dresdener Zeit (1919/1920) gar Elemente des Dadaismus zu
adaptieren suchte und ab 1933 - im Nazi-Jargon - zu den "entarteten"
Komponisten gehörte. Nach 1939 - jetzt im mährischen
Ostrau
ansässig - konnte er nur noch unter Pseudonym als Jazz-Pianist
überleben. Ende 1941 wurde er ins Lager Wülzburg
(Weißenburg/Bayern) deportiert, wo er im August 1942 ums
Leben
kam.
Miriam
Weiss
zeigt in ihrer detaillierten Studie, wie sich der Jazz bei Schulhoff
den unterschiedlichen musikalischen Kontexten und Gattungen anpasst,
anverwandelt und welche Klischees und Assoziationen mit ihm
verknüpft sind. Die analytische Betrachtung einer
repräsentativen Auswahl seiner jazzinspirierten Musik steht
dabei
im Mittelpunkt, wobei die Bedeutungsfacetten des Jazz – vom
dadaistischen und politischen Protestsymbol bis hin zum
salonfähigen „Kunst-Jazz“ –
gezielt beleuchtet
werden. Vor dem Hintergrund der kritischen Auseinandersetzung mit dem
Forschungsgegenstand Jazz und der Diskussion seiner Rezeption
während der 1920er Jahre in Deutschland entfaltet die Autorin
das
vielschichtige Kompositionsprofil des Jazzmusikers Schulhoff, der
zweifelsohne eine der interessantesten
Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit war.
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