.... im November 2025 erscheint ....
Zeit, die Spuren zu sichern
Der Verein Orpheus Trust 1996–2006
Im Auftrag des Archivs der Akademie der Künste, Berlin,
hrsg. von Primavera Driessen Gruber und Werner Grünzweig,
196 Seiten, ISBN 978-3-95675-050-2, 29,80 EURO
(= Schriftenreihe Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Band 17)
Das Buch dokumentiert die Geschichte des Vereins „Orpheus Trust
– Verein zur Erforschung und Veröffentlichung vertriebener
und vergessener Kunst“ und seiner Sammlungen. Er war die erste
Einrichtung in Österreich, die systematisch Leben, Arbeit und Werk
der von den Nationalsozialisten verfolgten und vertriebenen
Musikerinnen und Musiker erforschte, dokumentierte und in das
öffentliche Bewusstsein der Republik Österreich
zurückholte. Zehn Jahre lang hat der Verein diese Anliegen mit
vereinseigener Forschung, in über 250 Veranstaltungen (Konzerten,
Symposien) und mit breitenwirksamen Vermittlungsprogrammen in die
Öffentlichkeit getragen (Ausstellungen, Schulprojekten,
Hörstationen in der Stadt). Ohne Unterstützung durch die
konservative Politik in Österreich musste der Orpheus Trust seine
Arbeit schließlich einstellen. Seine Bestände übergab
er dem Musikarchiv der Akademie der Künste in Berlin.
Die Initiatorin des Orpheus Trust, Primavera Driessen Gruber, schildert
die Bandbreite an Aktivitäten, beschreibt die Erfolge, die der
Verein für sich verbuchen konnte und berichtet über die
Bestände des Vereins. Die ehemalige Mitarbeiterin des Vereins
Sabine Reiter stellt die Klanginstallation
„Orpheus.Klangwege“ in den Kontext der Erinnerungskultur.
Vorstandsmitglied und Joseph-Roth-Herausgeber Heinz Lunzer beschreibt
den Umgang mit dem Nachlass des Entertainers Fritz Spielmann. Vater und
Sohn Dombrowski (Musikologe, Judaist und Musiktherapeut) lassen das
Symposion zu Leben und Werk der Komponistin und Musiktherapeutin Vally
Weigl aufleben. Der Gründungsvorsitzende und Musikologe Reinhard
Kapp blickt auf zehn Jahre Orpheus Trust zurück. Der Pianist
Claus-Christian Schuster (ehemals Altenberg Trio) stellt Gedanken
über den Umgang mit verfolgten Musikschaffenden zur Diskussion.
* * *