Im Herbst 2013 erscheint:



Lynx
Anmerkungen zu Politik und Literatur.
Nachdruck der hektographierten Zeitschrift
aus den Jahren 1960 bis Winter 1966/ 67

Hrsg. von Lorenz Gösta Beutin, Wolfgang Beutin und Rolf von Bockel
ISBN 978-3-932696-95-4, 29,7 cm x 21 cm (A4-Format), ca. 632 S., 98,00 Euro


1960 feierte der „Verband Deutscher Tonkünstler“ in seinen Publikationen die Gedenktage deutscher Komponisten, ließ jedoch – ganz in der NS-Tradition – Komponisten jüdischer Herkunft aus (Mendelssohn, Mahler, u.a.). Dagegen formierte sich Protest von Studenten und Hochschullehrern, der in Leserbriefen und Artikeln weites Echo fand (auch in Israel und den USA).
Im Kreis dieser Initiative fand die LYNX-Gründung statt. 1960 erschien bereits die Nr. 1, redigiert von Georg Borchardt und Wolfgang Beutin (ab Heft 2 lag die Redaktion allein bei Wolfgang Beutin). Bis 1966 erschienen 32 Ausgaben in Auflagen von 200 bis 500, im hektographischen Druckverfahren hergestellt.
Zentrale Anliegen der Zeitschrift waren: Der Kampf gegen die „Stickluft“ der frühen Bunderepublik, gegen neofaschistische Machenschaften. Gegen eine Presselandschaft und einen Hochschulbetrieb mit „(Ewig-)Gestrigen“. Gegen die Kontinuitäten des Kulturbetriebs und seine Traditionsbezüge zur NS-Zeit. Gegen Militarismus und Wiederaufrüstung.
Die Mehrzahl der Mitarbeiter fühlte sich (undogmatischen) sozialistischen Idealen verpflichtet, die meisten ebenfalls der Zeit der Aufklärung, was für sie die Abwehr jeglichen Dunkelmännertums bedeutete, – besonders der klerikalen Dunkelmänner.
Schon für das erste Heft gewannen die Herausgeber einen der letzten ehemaligen Stamm-Autoren der „Weltbühne“ als Mitarbeiter: Kurt Hiller (1885-1972). Dieser sorgte fortan auch für die Verbreitung des LYNX in anderen europäischen Ländern, Israel und Amerika. Unter den Autorinnen und Autoren aus der Weimarzeit befanden sich Joseph Baur, Eugen Brehm, Georg Burckhardt und David Luschnat u.a. An jüngeren Autoren schrieben: Ruprecht Großmann, Dietrich Stahlbaum, Juan Allende-Blin, Lars Clausen, Klaus Hübotter, Harald Hartung, Peter Schütt, Hans Wollschläger, Dieter Schumacher, Karlheinz Deschner u.a.
Im Winter 1966/67 – im Vorfeld „der Achtundsechziger“ – stellte die Zeitschrift ihr Erscheinen ein. Der LYNX war einer jener Vorboten der Eruption, die ein Jahr später in der Gesellschaft folgte.
Neben dem vollständigen Reprint der 32 hektographierten Ausgaben enthält der Band einleitende Beiträge der Herausgeber und verschiedene Register und Verzeichnisse.






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