Kurt
Hiller (1885-1972) verbrachte einen Großteil seines
Schriftstelleralltags mit Briefeschreiben. Neben seinen 1.500 Zeitungs-
und Zeitschriftenartikeln sowie seinen 30 Büchern bilden seine
Briefe ein höchst elementares Corpus seines Schaffens. Hiller
dürfte in seinem Leben an die 30.000 Briefe geschrieben –
und ebenso viele erhalten haben. Vieles ist hiervon verloren.
Schwerwiegend: der Einbruch eines SS-Trupps am 7. März 1933 in
seine Wohnung, bei dem 5000-6000 Briefe geraubt und vernichtet wurden.
Nach der Exilzeit (Prag/London) stapelten sich in seiner Hamburger
Wohnung ab 1955 wieder die zu Mappen gebundenen Briefkonvolute. Ca.
23.500 Briefe an und 6000 von Hiller liegen heute im Nachlass vor. Der
vorliegende Band widmet sich dem Briefeschreiber Kurt Hiller und nimmt
einige seiner Korrespondenzen näher unter die Lupe.
Inhalt u.a.:
Reinhold Lütgemeier-Davin: Eine literarisch vermittelte schwierige Beziehung: Armin T. Wegner und Kurt Hiller • Georg Fülberth: Distanz und Differenz. Die Korrespondenz Kurt Hillers mit Wolfgang Abendroth und Ossip K. Flechtheim • Heinrich Kaulen: Dialog und Disput. Die Korrespondenzen zwischen Kurt Hiller, Walter Benjamin und Theodor W. Adorno • Rolf von Bockel:
„Politiker-Casting“ mit den SPD-Vorsitzenden nach 1946:
Korrespondenzen Hillers mit Kurt Schumacher, Erich Ollenhauer und Willy
Brandt • Alfred Hübner:
„Von Dir verlassen zu werden, wäre ein schwerer
Schlag“ – Der Briefwechsel zwischen Kurt Hiller und Paul
Zech • Reinhold Lütgemeier-Davin:
Der „Gesangshasser“ und der „Anti-Politiker“.
Zum Briefwechsel Kurt Hillers mit dem Komponisten Rudolf Walther
Hirschberg • Wolfgang Beutin: Kurt Hillers Briefe in der Zeitschrift „Lynx“ • Harald Lützenkirchen: 1,3 Briefe jeden Tag – ein Leben lang. Der Briefeschreiber Kurt Hiller.