Nico Schüler:
Hanning Schröder.
Dokumente und kritisches Werkverzeichnis.
180 S., ISBN 3-928770-67-5, (Hamburg 1996), 14,80 Euro
(Schriftenreihe Verdrängte Musik, Band 15)
Zum Erwerb des Buches über booklooker.de bitte hier klicken ==>
Hanning
Schröder (1896-1987) hatte sich als Komponist in den 20er Jahren
schon einen Namen gemacht und erste Erfolge gehabt. Der Ausschluß
aus der Reichsmusikkammer (1935) traf ihn hart. Der Grund für das
damit verbundene Berufsverbot war die jüdische Herkunft seiner
Ehefrau, der Musikwissenschaftlerin Dr. Cornelia
Schröder-Auerbach. Zudem waren den Nazis seine Verbindungen zur
Arbeitermusikbewegung suspekt. Lediglich eine "Sondergenehmigung", als
Bratschist im Theater am Nollendorfplatz in Berlin zu wirken (und nur
dort!), ermöglichte ihm das Überleben im Nazi-Reich. In den
letzten Jahren der braunen Herrschaft versteckten er und seine Familie
ein jüdisches Ehepaar in ihrem Haus. Hierfür wurde Hanning
Schröder 1978 in Jerusalem mit der höchsten Auszeichnung, die
der Staat Israel im Frieden vergibt, geehrt und durfte in der dortigen
Allee der Gerechten einen Johannisbrotbaum pflanzen. Eine Tafel
erinnert daran.
Der Band enthält einen kurzen biographischen Überblick und die Aufzeichnung
eines Gesprächs des Autors mit der Frau des Komponisten, der Cembalistin und
Musikwissenschaftlerin Cornelia Schröder-Auerbach, über ihre und ihres Mannes
Verfolgung während der NS-Zeit.
Es folgt ein ausführliches kritisches
Werkverzeichnis. Verschiedene Dokumente, darunter Einführungen aus
Programmheften, Rezensionen und Berichte über Aufführungen von Werken Schröders
sowie über Konzerte des Harlan-Trios (Peter Harlan, Cornelia Schröder-Auerbach,
Hanning Schröder), Bibliographie und Diskographie runden den Band ab.
Zurück zur Startseite