Gerd Kühr
Im Auftrag des Archivs der Akademie der Künste, Berlin,
hrsg. von Werner Grünzweig,
176 Seiten, ISBN 978-3-95675-047-2, 29,80 EURO
(= Schriftenreihe Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Band 16)
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Der
1952 in Kärnten/Österreich geborene Gerd Kühr studierte
zunächst in Salzburg am Mozarteum und an der Universität,
später an unterschiedlichen Orten Dirigieren bei Sergiu
Celibidache und in Köln an der Hochschule für Musik und Tanz
Komposition bei Hans Werner Henze.
Seinen internationalen Durchbruch erlebte er 1988 während der ersten Münchener Biennale mit der Oper Stallerhof
nach dem gleichnamigen Stück von Franz Xaver Kroetz. Ab 1992 war
er Professor für Komposition, zuletzt an der Kunsthochschule in
Graz.
Als Komponist gilt seine größte Aufmerksamkeit bis heute den
großen Besetzungen und dem Musiktheater – nach Stallerhof
entstanden noch drei weitere Opern. Es ist nicht nur die Arbeitsweise
und die Möglichkeit, zu Fragen der heutigen Gesellschaft Stellung
nehmen zu können, die ihn an dieses Genre bindet, sondern generell
die Möglichkeit, künstlerische Fragen im Team lösen zu
können. Während ein Komponist seine Arbeit in der
Konzentration auf sich selbst verrichtet, muß er sich, wenn er
für das Musiktheater schreibt, nicht nur auf die Kommunikation mit
dem Librettisten einlassen, sondern später mit dem gesamten
Opernapparat, vom Dirigenten bis zum Regisseur. Kührs Texte lassen
nachvollziehen, welche Fragen sich in seiner Tätigkeit stellen.
Zuletzt erlangte der Komponist Aufsehen auf dem digitalisierten Globus
mit seiner Corona Meditation, die am 30. April 2020 von Graz aus unter
Zuschaltung von 58 Pianistinnen und Pianisten aus aller Welt im
Internet uraufgeführt wurde.
2023 wurde Kühr für sein Werk mit dem Großen Österreichischen Staatspreis geehrt.
Neben einem ausführlichen Interview Werner Grünzweigs mit Gerd Kühr und einer
Inventarübersicht über das Gerd-Kühr-Archiv enthält
der Band wesentliche Texte des Komponisten:
Überlegungen zur Oper Stallerhof
• Musikraum – Bühnenraum. Skizzen zu konzeptionellen
Möglichkeiten musikalischer Raumgestaltung aus der Sicht eines
Komponisten • „Im Zurückweichen vor zunehmendem
Wahnsinn …“ Zur Stoffwahl im zeitgenössischen
Musiktheater am Beispiel der Münchener Biennale • Musik
– das ganz andere Medium. Einige Aspekte des Komponierens •
Berührungspunkte mit Karl Amadeus Hartmann. Zum 50jährigen
Bestehen der musica viva • Wort und Ton – eine Beziehung.
Anlässlich der Uraufführung der Oper Tod und Teufel •
Musiktheater heute. Überlegungen zu einem Inventar des
Möglichen • Musiktheater. (M)Ein Standpunkt •
Musiktheater im neuen Jahrtausend • Junge Oper • Zeit, ein
musikalischer Parameter. Das Streichquartett Con Sordino • Revue instrumentale et électronique.
Zu Entstehung und Konzeption einer Raumkomposition für
Instrumentalensemble und Zuspielungen • Vom Anfang und vom Ende
– Zur Verteidigung von Puccinis Tosca.
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