Werner Grünzweig:
Wie entsteht dabei Musik?
Gespräche mit sechs Komponisten und
einer Komponistin über ihre Studienzeit.

200 Seiten, ISBN 9783956750267, 19,80 EURO


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Der Band enthält sieben Interviews, die der Musikwissenschaftler Werner Grünzweig führte. Er befragte eine Komponistin und sechs Komponisten, die heute im Musikleben einen internationalen Ruf haben, zu deren einstigen Ausbildungswegen: Peter Ablinger, Orm Finnendahl, Georg Friedrich Haas, Hanspeter Kyburz, Bernhard Lang, Isabel Mundry und Enno Poppe.
Diese Komponisten studierten zu unterschiedlichen Zeiten und bei unterschiedlichen Lehrern. In einem Punkt besitzen sie aber eine Gemeinsamkeit: Wesentliche Impulse erhielten sie durch den 1937 geborenen Komponisten und Musikwissenschaftler Gösta Neuwirth: die einen an der Musikhochschule in Graz, die anderen an der Hochschule der Künste Berlin, wo Neuwirth von 1982–2000 Professor im Fach „Geschichte der Musiktheorie“ war.
Obwohl er niemals eine offizielle Kompositionsklasse betreute, muß Neuwirth dennoch zu den einflußreichsten Kompositionslehrern seiner Zeit gerechnet werden. Am Rande seiner offiziellen Lehrveranstaltungen fanden die Studierenden in ihm den idealen Ansprechpartner für ihre eigenen kompositorischen Arbeiten. Die Interviewten schildern, welches Spannungsfeld ihre Auseinandersetzung mit Neuwirths kompositorischem Ansatz zum Musikdenken der jeweils offiziellen Lehrer eröffnete.
Georg Friedrich Haas, der heute an der Columbia University in New York unterrichtet, schätzt seinen Lehrer folgendermaßen ein: „…Rückwirkend, glaube ich, kann man schon sagen, daß Gösta Neuwirth einer der wichtigsten Kompositionslehrer im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts war.“ Doch schränkt er mit kritischem Blick auf die heutige Situation der Hochschulen und Universitäten in Deutschland und Österreich ein: „...Wenn ich daran denke, wie heute der Unterricht reglementiert ist…: Gösta hätte heute keine Chance.“
Vor diesem Hintergrund versteht sich die vorliegende Interviewsammlung nicht nur als Zeugnis zur jüngeren Musikgeschichte, zur Würdigung Gösta Neuwirths und zur Beschreibung, was eine Ausbildung zum Komponisten bedeuten kann, sondern auch als indirekte Stellungnahme zu den Veränderungen der Studienbedingungen seit der Einführung des Bologna-Prozesses.


"Wer die Interviews (...) aufmerksam liest, der erhält tiefe, zugleich lebendige und facettenreiche Einblicke, die einiges sagen über ästhetische Erziehung, über Psychologie und nicht zuletzt auch über ein bestimmtes Milieu namens Neue Musik.
(...)
Vor vierzig Jahren gab es offenbar noch weit mehr Freiheiten als heutzutage, wo auch das Kompositionsstudium sukzessive verschult wird. Im Grunde ist das Buch ein Plädoyer für liberale Offenheit – eine Offenheit, die selbstbestimmte und selbstbewusste Wege erst ermöglicht."
Torsten Möller in: Neue Zeitschrift für Musik, 1/2020



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